Tamara Lunger - ist das Cover-Model der Septemberausgabe

„Die Tamara von heute ist eine andere als vor zehn Jahren“

Tamara Lunger ist das Cover-Model der September-Ausgabe

 

Es ist nicht alltäglich, eine Top-Bergsteigerin auf dem Cover zu sehen. Insofern ist das Team der SÜDTIROLERIN stolz, auf dem Titelblatt dieser Ausgabe mit der bekannten Alpinistin Tamara Lunger zu überraschen.

 

Der persönliche Ausdruck

Obwohl Tamara Lunger gegenwärtig mehr der Meditation und dem Yoga zuspricht, werden die Berge und die Natur in ihrem Leben stets eine wichtige Rolle spielen. Als Kind wollte sie Metzgerin werden, bis sie auf den Geschmack der Natur und der Bergwelt kam. Mit erfahrenen Bergsteigern beging sie ihre ersten Touren. das war nicht bloß für sie gut, sondern auch für ihre Eltern, die sie damit in guten Händen wussten und nicht in Sorge sein mussten.

Die Eltern standen stets zu ihr: Mutter oblag die Erziehung, während Vater sportlich vorbildlich voranging oder besser voranfuhr: auf Skiern zum Beispiel, oder auf dem Fahrrad. Mit ihm war sie unter anderem in Pakistan auf Expedition. Derartiges wolle sie wieder einmal erleben.

Trotz ihrer extremen Bergbegehungen und -eroberungen möchte sie nicht als Extrembergsteigerin bezeichnet werden. Was sie unternommen hat und vielleicht noch unternehmen will – Tamara Lunger will künftig etwas zurückstecken – empfand sie nie als extrem, sondern als ihren persönlichen Ausdruck. Auf den Expeditionen hoch in die unbekannte und unwirtliche eisige Welt verwirklichte sie sich; das versteht sie unter ihrem persönlichen Ausdruck.

 

Tausend Ideen, Rückenschmerzen und ein Hof in der Einsamkeit

Der Extremsport verlangte auch bei Tamara Lunger seinen Tribut. Starke Rückenschmerzen zwangen sie, etwas zurückzustecken. Es begann die Zeit des tieferen, neuen Nachdenkens, des In-sich-Schauens und In-sich-Gehens, und zwar mit der Erkenntnis, dass der Berg ihr zwar viel bedeute, er aber nicht alles in ihrem Leben sei. Inzwischen steht für sie fest: „Die Tamara von heute ist eine andere als vor zehn Jahren.“ Sie habe eine starke Wandlung durchgemacht und sei immer noch auf der Suche nach sich selbst; sie komme sich aber immer näher, meinte sie im Interview mit der SÜDTIROLERIN. Außerdem steht für sie nach längeren Meditationen in der Natur fest, künftig nicht mehr nach dem Maximum, nach der ultimativen Herausforderung zu suchen. Die Familie ist wieder mehr in den Mittelpunkt ihres Lebens gerückt, ebenso ihr Freund, der ihr stets zur Seite steht, auch ihre Großeltern. Und die Natur als Ganzes, mit der sie sich zunehmend mehr verwachsen fühlt. Sie weiß derweil zu gut, dass der Mensch die Natur braucht, nicht die Natur den Menschen. So wird auch der Berg, der ein Teil der Natur ist, weiterhin eine Rolle spielen, wird aber nicht mehr zentral das Denken und Handeln bestimmen. Und insgeheim träumt Tamara Lunger von einem Hof in der Einsamkeit der Natur, mit eigenen Wiesen und Äckern, wo sie sich selbst versorgen kann.

 

 

Drei Fragen an Tamara Lunger zum Shooting und sich selbst:

Sie sind diesmal auf dem Cover der SÜDTIROLERIN. Was empfinden Sie dabei?

Antwort: Eine große Ehre.

 

War das Shooting eine gute Erfahrung?

Antwort: Ja, gute Location, nette Leute, nicht zu strenger Fotograf.

Top würde ich sagen.

 

Und wie beschreibt sich Tamara Lunger selbst?

Antwort: Freiheitsliebend, naturverbunden, tiefgründig.

 

Text und Interview: D. S.